Von Personal Branding zu Personal Growth

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2020

Die Bedeutsamkeit von Personal Branding ist im Grunde genommen keine Neuheit. Bereits in den 1990iger Jahren hat Peter F. Drucker geschrieben:

In der Wissensgesellschaft ist es für den persönlichen Erfolg entscheidend, die eigenen Stärken, Werte und bevorzugten Arbeitsweisen zu kennen.“

Denn erst wer sich selbst kennt, kann gezielt und fokussiert mit der Welt kommunizieren, sich von der Konkurrenz abheben und ein Erleben schaffen, das den Beziehungsaufbau fördert. Aus der Arbeit mit Marken, wissen wir, dass Beziehungsaufbau durch vier zentrale Parameter beeinflusst wird: Nützlichkeit, Interessantheit, Einzigartigkeit und Widerspruchsfreiheit.

Erst wer das beherzigt, schafft Präferenz.

BEZIEHUNGEN BEEINFLUSSEN UNSERE LEBEN – PRIVAT UND BERUFLICH.

Unsere Welt ist ein Beziehungskonstrukt und wir werden als soziale Wesen in gewisser Weise durch unsere Beziehungen bestimmt – im privaten und im beruflichen Kontext:

Wir haben Beziehungen mit anderen Menschen.

Wir haben Beziehungen zu Marken.

Wir haben Beziehungen zu Gegenständen.

Wir gehen mit Organisationen Beziehungen ein. Das spielt im beruflichen Kontext eine nicht zu unterschätzende Rolle – unser Grad der Verbundenheit mit der Organisation oder dem Unternehmen, in dem wir arbeiten, basiert letztlich auf der Qualität der Beziehung zu diesem Unternehmen und den anderen Menschen, die in der Organisation arbeiten.

DIE FRAGE IST DOCH ABER: WAS BEFÄHIGT ÜBERHAUPT DAZU, WIDERSTANDSFÄHIGE, NACHHALTIGE BEZIEHUNGEN AUFZUBAUEN?

Interessant ist, dass egal, welche Art von Beziehung wir beleuchten, beruflicher oder privater Natur, alle Beziehung im Grunde bei einem selbst beginnen – das klingt paradox, aber es ist umso einleuchtender, wenn man bedenkt, dass man selbst der einzige ist, den man beeinflussen und steuern kann, und man damit selbst der wirksamste Hebel einer Beziehung ist.

Es beginnt also alles mit der Selbstanalyse und Selbstkenntnis.

Wer Erfolg haben will, muss lernen, sich selbst zu managen.
Peter F. Drucker

Drucker schreibt weiter: Das gelinge nur, wenn man Dinge tut, die man beherrscht, und dazu noch auf eine Weise, die einem liegt. Das Problem sei aber häufig, dass viele gar nicht so genau wüssten, was sie können und wie sie am liebsten arbeiteten.

DER BEGRIFF PERSONAL BRANDING

Personal Branding ist ein inzwischen häufig, fast inflationär verwendeter Begriff, dessen Bedeutung mit dem Aufkommen der sozialen Medien und der damit einhergehenden Demokratisierung der Möglichkeiten der individuellen Selbstinszenierung einen enormen Bedeutungszuwachs erfahren hat. Allerdings beobachten wir dabei oft, dass der Begriff Personal Branding auf den Aspekt der Selbstvermarktung reduziert wird. Dabei kann Personal Branding viel größer sein als die bloße Vermarktung und in prozessualer Hinsicht zu einem viel früheren Zeitpunkt beginnen: Wer Personal Branding als einen Prozess der bewussten Reflektion der Identität, der strategischen Definition der eigenen Marke und des persönlichen Handlungsraums sowie ihre aktive Gestaltung / Erlebbarmachung begreift, der erschließt sich nicht nur einen bedeutsamen Hebel für Wachstum und Impact, sondern auch für die persönliche Entwicklung.

Während inzwischen zahlreiche Akteure auf dem Gebiet des Personal Branding entweder den Bereich Verstehen fokussieren ODER das Erlebbarmachen, fehlen zumeist Ansätze, die beide Bereiche miteinander verbinden.

MIT UNSERER MARKENKONZEPT LIEFERN WIR EINEN GANZHEITLICHEN ANSATZ FÜR PERSONAL BRANDING, DER VERSTEHEN UND ERLEBBARMACHEN VEREINT.  

Für uns erfüllt das Konzept der Marke in der Verbindung beider Bereiche eine zentrale Funktion: Wir benutzen sie als Werkzeug, um sich bewusst und explizit mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen – im ersten Schritt analytisch (Wer bin ich? Was kann ich? Wofür stehe ich?) und im zweiten Schritt strategisch-konzeptionell (Was davon möchte ich verkörpern, betonen, fokussieren?).

Als Tool umfasst die Marke damit einen definitorischen und gestalterischen Rahmen in Bezug auf die eigene Person: sie kreiert den Entfaltungsraum, innerhalb dessen die eigenen Potenziale und Ressourcen fokussiert ausgeschöpft werden können – und gibt damit Halt und Orientierung während sie gleichzeitig die persönliche Entwicklung befähigt.  

Wir lehnen uns in unserem Verständnis der Marke an das Konzept des Boundary Objects an und verstehen die Marke als einen mehrdimensionalen Raum, der definiert, wo die Person heute verortet wird. Gleichzeitig zeigt sie die Richtung an, in die sie sich entwickeln muss / sollte, aber auch wo Grenzen liegen. Damit haben wir einzigartiges Vehikel und die Möglichkeit, ganzheitlich und sehr zielgerichtet an dem Impact des Menschen zu arbeiten. In dem wir gezielt herauszufinden:

  • Was eine Person kann?
  • Welche Werte eine Person leiten?
  • Und was der Person Gestalt gibt?


Gestalt / Manifestationen sind das Vehikel, über die die eigene Identität erlebbar wird.  

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit Manifestationen seine persönlichen/beruflichen Kompetenzen zum Ausdruck zu bringen.

  • Mantra
  • Kleidung / Accessoires
  • Mimik / Gestik
  • Themenbesetzung
  • Marke

Ruth Bader Ginsburg, die berühmte Frauenrechtlerin und Richterin am Supreme Court der USA, nutze den Kragen auf ihrer schwarzen Robe als Marken- und Erkennungszeichen. „Notorious RBG“, wie ihre Fans sie nennen, hat eine ganze Kleiderstange voller Kragen, die sie im Gericht, auf ihrer Robe, trug. Und zwar bestimmte Kragen zu bestimmten Anlässen. Wenn sie Mehrheitsbeschlüsse verkündete, zog sie einen beigen Häkelkragen an. Wollte sie sich hingegen öffentlich von der Mehrheitsmeinung im Supreme Court distanzieren, trug sie einen schwarzen, mit edlen Steinen besetzten Stoffkragen.

Auch Anna Wintour hat sich die Kraft der Manifestationen zu eigen gemacht. Schließt man die Augen und denkt an sie – haben wir wohl alle ein Bild vor Augen: Brille, Midi-Kleid, dunkler Kurzhaarschnitt.

PERSONAL BRANDING: VON DER SELBSTEXPLORATION ÜBER DIE EIGENE MARKE BIS ZUR SELBSTVERMARKTUNG.

In einem mehrstufigen Prozess begleiten wir Menschen von der Selbstanalyse und Selbsterkenntnis (Selbstführung) über die Selbstdefinition bis hin zur Vermarktung (Selbstmanagement) der eigenen Person. Dabei handelt es sich nicht um einen linear-sequentiellen Prozess: Die Erlebbarmachung der eigenen Person beeinflusst auch die Selbsterkenntnis.  

„Sichtbar ist, wer sich unterscheidet – langfristig erfolgreich ist, wer ein wirksames Bedeu­tungsmanagement betreibt.“
Nicholas Qyll

1. Schritt: Selbstexploration

Zu Beginn ist es wichtig, den Blick nach innen zu richten. Dafür ist es hilfreich, den eigenen Lebenslauf zu rekapitulieren. Dabei ist bereits die eigene Akzentsetzung in der Anamnese eine interessante erste Erkenntnis. Verschiedene Instrumente aus dem Coaching können dabei unterstützen, ein möglichst umfassendes Bild von sich selbst zu erlangen und sich einen Überblick über die eigenen Ressourcen zu verschaffen. Hierbei kann es mitunter auch hilfreich sein, etwas tiefer zu gehen, um sich mit Aspekten der eigenen Identität zu befassen, die nicht auf der Hand liegen, sondern möglicherweise erst einmal ins Bewusstsein geholt werden müssen, um sie verstehen und nutzen zu können. Eine umfassende Selbstanalyse kann zudem auch die Perspektive anderer Menschen einbeziehen, um auch Aspekte des Fremdbildes in den Erkenntnisgewinnungs-Prozess miteinfließen lassen zu können.

2. Schritt: Selbstdefinition

Im nächsten Schritt ist geht es darum, bewusst und strategisch eigene Stärken und Potenzialen zu definieren, die für die Vermittlung der eigenen Person nach außen, in gewisser Weise also der öffentlichen Person, und das Erreichen der angestrebten Vision besonders relevant erscheinen. Neben der leistungsfaktischen Dimension muss sich auch mit den Werten, die für die eigene öffentliche Person relevant sind, auseinandergesetzt werden.  Ein für das persönliche Narrativ ganz entscheidender Schritt ist es, diese selektierten Stärken und Werte anschließend zu verbalisieren und sprachlich zu schärfen. Wir nutzen für diese Erkenntnis- und Definitions-Arbeit die sogenannte Identitätsplattform als Struktur und Werkzeug.

3. Schritt: Growth Kommunikation

Im dritten Schritt geht es darum, der Identität Gestalt zu geben. Hier können bereits bestehende Elemente erweitert / ausgebaut werden und / oder neue Dinge hinzugefügt werden. Darüber hinaus kann aus der Identitätsplattform eine Content-Leitidee als Framework für passende Formate, Kanäle und Kontaktpunkte entwickelt werden.

FAZIT

Mit der Marke haben wir einzigartiges Vehikel und die Möglichkeit, ganzheitlich und sehr zielgerichtet den persönlichen Impact zu vergrößern, Wachstum zu ermöglichen und damit auch die Wirksamkeit innerhalb der Organisation z.B. in einer Führungsrolle zu maximieren. Mehr Klarheit und Orientierung, eine bessere Beziehungsfähigkeit und andere Leadership Qualitäten können das Resultat dieser intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Person, den eigenen Ressourcen und Stärken, aber auch der persönlichen Vision und Ziele. Am Ende können so ganze Teams und die gesamte Organisation von dieser persönlichen Entwicklungsarbeit profitieren.

„Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten zu dem, was in uns liegt. Und wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder“ sagte einst der Philosoph Henry David Thoreau. Personal Branding als ganzheitliches Konzept, welches das Verstehen und die Erlebbarmachung der eigenen Person umfasst, kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten. Vielleicht sind es am Ende nicht unbedingt die Wunder, die ausschlaggebend sind, sondern viel mehr die Integration verschiedener Perspektiven und die zielgerichtete Kombination von Aspekten des Selbstmanagement und der Selbstführung und eine bessere Ausschöpfung der persönlichen Ressourcen, die eine stabile und fruchtbare Basis für persönliches Wachstum und nachhaltige und widerstandsfähige Beziehungen schaffen innerhalb und außerhalb von Organisationen.  

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